Freitag, 24. Mai 2013

Angst vor dem Leben

Diesen Beitrag widme ich den Stalker-Schweinchen.


Soll ich behaupten das Abitur habe mich vom Schreiben abgehalten? - Das stimmt ganz und gar nicht! In meiner üblichen Prokrastination war ich besonders kreativ anstatt zu lernen. Aber regelmäßige Blogeinträge?...- Das ist wie Lernen. Ich mache lieber Dinge die absolut keinen Zweck erfüllen.

Ich habe Geschichten ausgeklügelt, die ich nie schreiben werde. Vielleicht um mir nicht meine Illusionen zu rauben, vielleicht will ich meine Gedanken nicht limitieren, aber wahrscheinlich habe ich einfach keine Lust auf kontinuierliche Arbeit.

Außerdem habe ich Gedichte geschrieben. Wenn Geschichten mir die Freiheit geben, die ich mir selbst nicht gewähre, dann sind Gedichte auf jeden Fall immer Ausdruck meiner Gefühle. Und besonders negative Gefühle bahnen sich ihren Weg. Dementsprechend sind zwar nicht alle aber doch die allermeisten meiner Gedichte wirklich traurig...mit einer Brise Verzweiflung. Könnte ich nicht schreiben wäre ich schon kaputt gegangen - das steht fest!

Vor ein paar Tagen, im Rahmen eines Abschieds, habe ich auch ein Gedicht "geschrieben". Vielmehr besteht es aus älteren Gedichten. Zusammengesetzt und neu arrangiert um etwas schönes zu verschenken, habe ich trotzdem nicht das Gefühl meine Worte verraten zu haben. Man soll schließlich aus seinen Erfahrungen lernen. Und mal wieder hat sich gezeigt, dass Dinge, die zunächst traurig erscheinen, einen doch auf einen besseren Weg bringen können. Daher bin ich auch recht zufrieden mit meinem anti-depressiven, improvisierten Gedicht. ;)

I was taught, aside so many things, the sun to be a huge star
Yet, to me, it seems sometimes near and sometimes far.

Thus when at times things go really bad
there is always the danger it'll explode above my head.

When trying to get by and asking for advice
they tried to convince me it was all about disguise.

So Sometimes I don't even know anymore what we got
- whether it is a game that we're playing or not.

How could I trust them like I should
when words aren't serious but purposefully misunderstood?

Everything's a competition but through all the blare
it's impossible to tell whether it is friendly nor if it is fair.

These are the moments I am no so wise
and don't know how to see through my very own eyes.

But even if seemingly there is no chance to win
an awesome person tries to take it on the chin.


Während meine Gedanken so dahingeplätschert sind, konnte ich mein Baum-sein also perfektionieren, denn draußen wüteten die Stürme und das tuen sie immer noch. - Zumindest ist das mein subjektiver Eindruck. 
Das schriftliche Abitur hinter mich zu bringen war natürlich keine große Angelegenheit (ich KANN das Thema "Zukunft" einfach nicht ernst nehmen), vor den mündlichen Prüfungen zittere ich jedoch schon seit Anbeginn der Zeit...ich hasse es wenn Menschen mir zuhören! ...Ähm..naja...so oder so ähnlich. Zumindest wenn ich keine Ahnung habe von dem was ich sage....und selbst wenn (ich hab so ein schlechtes Verhältnis zum Lernen) ich mir dieses Wissen nun anzwinge habe ich immer noch keine Ahnung davon und reden will ich darüber schon mal gar nicht!...Und auch die Menschen die mich seltsame Sachen fragen werden finde ich äußerst suspekt.
Ein Sturm ist das Abi trotzdem nicht, maximal eine Böe. 
Der Sturm ist - wie immer - das Leben.

Es gingen ja nicht nur die schriftlichen Prüfungen zu Ende, sondern auch meine Schulzeit. Haltet mich ruhig für einen komischen Sonderling, aber das macht mich wirklich traurig. Hat mich schon Wochen vorher traurig gemacht. Ich will ja nicht sagen, dass ich geweint hätte...aber ich habe schon ein paar Tränchen vergossen. (Wer das weitererzählt stirbt einen grausamen Tod!!)
Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass weder der Unterricht noch die überwältigende Mehrheit von Idioten mir fehlen werden. (Praeteritio?...Verdammt jetzt hab ich den Dachschaden alles interpretieren zu müssen...)
Ich bin nun mal jemand der sich schwer einlebt, Veränderungen nicht mag, der generell alles ablehnt und sich auch mit Freundschaften schwer tut. (Alle denen es genauso geht bitte mit einstimmen in ein trockenes "Yeeeaaaj -.-".)
Doch jetzt habe ich mich eingelebt. Mit jedem Jahr gefiel mir der Schulalltag besser. Mit jedem Platz und Gebäude verbinde ich Erinnerungen. - Nicht immer schöne, aber in meiner verklärten Rückblende hat mich jede Scheiße späterem Glück näher gebracht und mich positiv geformt. 
Einer meiner Freundinnen konnte ich nicht mal verständlich machen, dass ich in Wirklichkeit ziemlich schüchtern bin. Meine sozialen Fähigkeiten konnte ich in der Schule also einigermaßen verbessern.
Ich habe Weltuntergänge überlebt, habe mir Stolz angeeignet, Freunde verloren und gewonnen (mehr gewonnen MUHAHA)....doch der bittere Beigeschmack der Vergänglichkeit ist deutlicher denn je. 
Und gerade wenn man denkt "Jetzt ist es Perfekt" kommt ein Trottel und schneidet ein schwarzes Bild rein auf dem "The End" steht. Und wie Madsen frage ich mich "Was kommt nach dem Happy End"? - Ich ahne (natürlich) nichts Gutes!

Unvorbereitet,weil unwillig, stehe ich in einer Welt, in die ich nicht reinpasse und nicht reinpassen will. Ich habe hier nichts zu suchen! Ich will zurück...!
Ich bin ein Nein-Mensch! (Zumindest wenn ich ein Mensch wäre...ich bin ja ein Baum...)
Ich sage NEIN zu Neuem. Manchmal sage ich NEIN zu mir selbst. Und generell sage ich NEIN zur Welt!
Das mag starrsinnig sein, traurig, ergebnislos und trist...aber es gibt solche Menschen...und das bin ICH!
Während ich mich also in meinem Zimmer einschließe und meine Gedanken auf die weite Reise gehen, die mir selbst zu anstrengend ist, hat irgendwer (ich will ja niemanden angucken, Frau Zeit =.= ) mein Zimmer einfach niedergerissen. x( 
Tja, und jetzt sitze ich hier obdachlos und die alten Straßen gibt es auch nicht mehr. Eine Landkarte oder GPS? - Habe ich nicht. Ich bin verwirrt und verängstigt. 

Und was lehrt uns DAS? - Das ist eine Sache die erst in der verklärten Rückblende Sinn ergibt, denn im Moment heißt das nur eins:

Diese Welt ist nicht für Bäume gemacht! 

5 Kommentare:

  1. Stalkerschweinchen24. Mai 2013 um 20:35

    Du bist der BESTE BAUM den ich kenne, und ich denke, dass JEDER und ALLES, was auch in der Zukunft kommen mag (und ja diese blöde wird zusammen mit der Zeit kommen, ja ich mag die auch nicht.. die zwingen einen sowas wie Verantwortung auf :-!) dich lieben wird.. wenn wir ehrlich sind, JEDER mag Bäume. Die sind unentbehrlich in der Gesellschaft und Welt. Also Baumkrone hoch, das gute ist du bist ein besonderer Baum.. du hast Beine, wenn dir etwas nicht passt, geh einfach ein Stritt zur Seite und lach die anderen aus :D

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  2. Ich kann nicht in Worten fassen, wie du mir bei manchen Stellen aus der Seele sprichst. Zum Beispiel das mit der Zeit und der Zukunft und der Angst. Argh.
    Deine metaphorischen Eindrücke sind göttlich! :)

    PS: Auch an dich gaaaanz, ganz viel Liebe :)

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