Donnerstag, 4. Juli 2013

Klick.

Der Zähler stand auf 0000 und ich fühlte mich schon so einsam unter den Menschen, dass mir ganz schlecht wurde.

Er stand auf 0045 als ich ungelogen ein Flüstern im stillen Raum vernahm: "I'm wearing a mask but I don't have a face".

0051 als ich mich fragte, warum Menschen Labyrinthe lieben.

Der Zähler stand auf 0108 als die Operation an meinem Bruder begann.

0113 als mir wieder in den Sinn kam, dass Mama das falsche Eis gekauft hat.

Er stand auf 0180 und ich dachte an die Fotos des geistesgestörten Mädchen an meiner Zimmerwand.

0216 als mir klar wurde, dass ich nicht einen Tag der letzten zwei Monate ohne Alkohol ausgekommen war.

Der Zähler stand auf 0217 und ich war mir fast sicher, dass ich auch diesen Morgen getrunken hatte.

Der Zähler stand auf 0288 als ich mich fragte wieso einige Männer und Frauen sich Pullover um die Schultern binden.

0322 als ich mich erinnerte, dass ich ein Ninja bin.

Er stand auf 0363 und ich dachte an den Kerl, der mich zwei Stunden lang liebkost hatte während ich regungslos so tat, als würde ich schlafen.

Der Zähler stand auf 0364 als ich ehrlich hoffte man würde mich feuern.

0365 und ich wusste wieder, weshalb ich mich damals vom Balkon stürzen wollte.

Der Zähler stand auf 0468 als ich an Metamorphose dachte.

0510 als ich wieder spürte, dass Schmerz weh tut.

Der Zähler zeigte 0542 und mir wurde bewusst, dass ich nicht die einzige Person sein konnte, die meinen Ersatzschlüssel benutzte.

Er stand auf 0576 und zeigte die Anzahl der Patronen an, die ich heute schon hergestellt hatte.

0577 als ich weiter Patronen produzierte, die später auf mich und meine Freunde abgezielt werden sollten. Im Radio liefen die Charts.

Der Zähler stand ungelogen auf 0666 und ich bezweifelte, dass der Typ, mit dem ich vorhin geredet hatte, tatsächlich existierte.

0684 und Armin Maiwald kommentierte mein Leben aus dem Off.

Der Stand war 0737 als mir klar wurde, dass niemand mich hier finden würde.

Der Zähler stand auf 0756 als ich ungelogen daran dachte Marcel neunmal eine Kanüle den Hals zu rammen.

0793 und ich wusste, dass ich eine wandelnde Katastrophe war.

0828 als mir schmerzlich bewusst wurde, dass ich nur Kreativität atmen kann.

0889. Ich dachte an Schmerzmittel und Schnitte.

Der Zähler stand auf 0902 fertiggestellter Todesspritzen für mich und Meinesgleichen während das Radio lief. Ich war zufrieden.

Er stand auf 0936 und ich dachte an den Typen, der mich begrapscht hatte.

Der Zähler stand auf 0937 als ich an den Partyhut auf meinem Schreibtisch und den Müll überall dachte.

1018 und ich hatte wichtigen Namen vergessen.

Der Zähler stand auf 1019 und ich hatte alle Namen vergessen.

1032 weil die Welt mich hasst.

Er stand auf 1116 und ich dachte an warmes Blut und saure Gedärme.

Der Zähler zeigte 1150 an als ich wirklich traurig wurde, weil er mein Leben liebte.

Der Zähler stand ungelogen schon auf 1185 als ich beklommen einsah, dass ich keines meiner Stücke korrekt angefertigt hatte.

1199 und ich erinnerte mich an den Typen mit dem blauen Irokesen, den ich für den Bruchteil einer Sekunde wahrgenommen hatte und der in einem anderen Leben mein Ehemann gewesen ist.

Er zeigte 1223 als ich es beruhigend fand eine wandelnde Katastrophe zu sein und nicht bloß ein unsicherer Versager. Es ist nicht meine Schuld.

Der Stand war 1260 und ich wusste: Das muss Liebe sein.

1273 als meine Hände schon lange bluteten.

Der Zähler stand auf 1304 als mir kein Wort mehr einfiel.

1304 als ich starb.


Mittwoch, 3. Juli 2013

Arbeiten

Ein Jahr arbeiten, mich bezüglich meiner Studienmöglichkeiten festlegen, das Studium mit etwas Kapital beginnen. Toller Plan, oder?
Was will ich? - Keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen. Das Leben nicht ernst nehmen müssen.
Was will ich arbeiten? - Produktionshilfe; Hilfsarbeiten für Ungelernte; Arbeiten, die jeder verrichten kann. - FALSCH!! Ich will gar nicht arbeiten. Und was heißt "Arbeiten, die jeder verrichten kann"? - Da gibt es den grausamen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
Die ersten beiden Stunden habe ich mir noch vorgestellt wie ein Hinterwälder mich wiederholt anbrüllt "Das ist unter deiner Würde", aber der Hinterwäldler hat keine Ahnung wie gering meine Fähigkeiten sind. Ich kann nicht mal mit einem Geodreieck eine gerade Linie ziehen bzw. einen rechten Winkel konstruieren. Ungelogen! - Egal wie sehr ich mich anstrenge. Sorgfalt gehört eben nicht zu meinen Stärken. Verdammtes Pech, wenn ausgerechnet das im Job gefragt ist. - Sorgfalt.
Hoffentlich werde ich bald versetzt! Irgendwas ohne feinmotorische Anforderungen. Oder vielleicht feuern sie mich...noch bevor ich anfange öffentlich zu weinen.
Ich bin eine verzogene Göre.

Deprimiert und abgestumpft bin ich wie eine Geisteskranke die lächerlich kurvige und lebensgefährliche Strecke heimwärts angetreten. Nicht ohne beim nächsten Supermarkt halt zu machen und mir Junkfood sowie Vodka (meine Vorräte gehen zu Neige) zu kaufen. Ja ja, Junkfood ist auch keine Lösung. - Aber da ich die Lösung nicht habe, muss Junkfood reichen.
"Du hast aber auch zugenommen, ne?" fragte mich im Laden eine Bekannte. Eigentlich nein, ich war schon immer so. War mir aber ehrlich total egal.

Der einzig sinnvolle Gedanke, der mir heute kam war der Folgende:
Irgendwann sollte ich mal eine Geschichte schreiben, die mehrere kurzen Episoden mit dem Satz einläutet "Der Zähler stand ungelogen auf...als...".

Wollte ich nicht ohnehin mal ein Buch nur über Charaktere und Situationen schreiben? Wollte ich aber nicht erstmal meine Fantasy-Geschichte schaffen?

Wollte ich nicht eigentlich gar nichts?

Montag, 1. Juli 2013

Meine Welt


Das bin ich. Wer ich war, was ich gelernt habe, wie ich bin. Das bin ich.

Das sind die alten Mauern des Schlosses von West End, in dem man vor Geistern und Dämonen nicht sicher ist. Doch ich habe Heimvorteil und meine Verbündeten sind nie weit weg. Unzählige geheime Gänge und Zimmer, versteckte Gräber und magische Portale warten darauf entdeckt zu werden. Traurig macht mich nur, dass kein Wesen, auch ich nicht, jemals alle Mysterien aufdecken kann.



Dies ist eines von Areons Anwesen. Natürlich war mir nicht wohl dabei den König der Dämonen auszuspionieren, zumal ich als Mitglied der Mondvögel nicht gerade unbekannt bin. Mit Kummer denke ich daran wie viele der Rebellen in den zahlreichen Türmen eingesperrt sind - zusammen mit den elendigen Huntern!
Umgeben von so viel Leid werden in diesem Hof die schönsten Zeremonien und Rituale abgehalten - unglücklicherweise dienen sie dem falschen Zweck...
In diesen Monaten ist "Majestät" (Danantial sei Dank!) nicht in diesem Anwesen. Es wird als Ausbildungsstätte seiner verdorbenen "Elite" genutzt. Meine Zeit dort war eine der einsamsten, die ich je hatte, wenngleich ich durch viele Verfolgungen, Schlachten und Fluchten an nötiger Stärke gewonnen habe. 








Mein geliebtes Transfergate "Castle" unweit von der Rebellensiedlung in der Lichtung des Waldes. Unsere Beschäftigung dort war natürlich nur Tarnung, doch ich habe es lieben gelernt. =)  
Diese umgebaute und halb versteckte Gefängniszelle war mein Büro und meine Schaltzentrale. Ich hätte es noch weit bringen können, wenn nicht die neue Reform unser Beamtendasein beendet hätte. Verdammter Areon!! Nun muss sich jeder, der dort den Posten hielt, eine neue Tarnung suchen.  








Das ist im Übrigen mein Zimmer. - Und auch nur das, was ich für zumutbar halte. Schiebt die Unordnung nur darauf, dass ich jahrelang als Flüchtling auf der Straße lebte und katastrophale Zustände daher gewohnt bin. Vielleicht mag ich das Chaos einfach...zumal ich zum aufräumen viel zu faul bin. Wenn ihr wüsstet, was da noch so alles liegt...stärkt das Immunsystem. ^^ Was ihr leider nicht sehen könnt, sind meine Wände, die über und über voll  sind mit gesammelten Kunstwerken von ganz verschiedenen Leuten aus meiner Umgebung. 





Ein Fluss aus der Menschenwelt. Auch ganz schön. ^^  Das rechte Bild zeigt allerdings einen Fluss der (glaube ich) bis ins Königreich Kara fließt...bin mir nicht sicher. Vielleicht auch nicht.





Mal abgesehen von dem coolen Graffiti: Bei Nacht kann diese Unterführung als Portal zur Underworld bzw. nach Kara benutzt werden. Leider haben die Hunter das auch schon mitbekommen und jagen daher in dieser Gegend oft Dämonen. :(





Menschen sind Freunde kein Futter. =.=
Auch wenn sie meine Ruhe stören :(







LIEBE!!











Mein Nichtstun.






    Mein Himmel. 
=)