Samstag, 29. November 2014

Menschen und Lichtblicke

Warum bin ich mit Menschen befreundet, die Arschlöcher sind?
Vermutlich weil ich selbst eins bin.
Solange man das ganze dann nicht zu sehr an einer geschätzten Person auslässt, ist ja wohl auch alles ok, oder nicht?
Ja, natürlich sind es die besten Freunde, die mitunter die härtesten Treffer landen, aber komplette Rücksichtslosigkeit sollte nicht in das Verhaltensrepertoire aufgenommen werden.
Ich habe tatsächlich heute keine "Freunde" mehr, die mich scheiße behandeln. Was sie tun, wenn sie bei anderen Menschen sind, kann mir ja egal sein, oder?
Ist es nicht seltsam, wenn man eine Person nur als total knuddelig kennt, diese aber zu krassen Rundumschlägen in der Lage ist?

Manchmal habe ich Lust mit den Menschen etwas zu unternehmen, die ich zwar mag, die mich aber gar nicht so richtig gut kennen. Das macht so vieles leichter. Zumindest für den Moment, in dem man nur einen Bruchteil über den anderen weiß. Ich mag es mit Menschen zusammen zu sein, mit denen es sich anfühlt, als wäre man schon jahrelang befreundet, obwohl man sich eigentlich kaum kennt und ein Kennenlernen auch gar nicht so forciert wird.

Unwissenheit kann so schön sein.

Aber ehrlich gesagt, weiß ich natürlich nicht mal genau was ich will. Die einfache Variante oder das Komplettpaket. Es ist vermutlich gut beides zu haben.




WAS ich aber mit Sicherheit will ist ein neues Tattoo. Es bahnt sich ein Motiv an. *-*

Lichtblicke. LICHTBLICKE!





Montag, 24. November 2014

Erlöse mich von dem Guten



Die Lampe hat 'ne Macke. Entweder die macht Disco oder hat 'nen epileptischen Anfall. Das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen.
Ich habe meinen Kaffee mit Energydrink runtergespült. Meine Augen und mein Kopf drehen sich ungewollt in jede Richtung. ...Und dann kommt noch diese Lampe dazu.
Mein Gehirn will das nicht.
Das superschnelle Flackern lässt meine Augen pulsieren. Fühlt sich so eklig an, dass mein Zwerchfell kitzelt.
Meine Sitznachbarin hat die Augen weit aufgerissen und atmet schon seit 10 Minuten ganz schön heftig.
Ich rieche, dass sie geraucht hat. Vermutlich habe ich schon mal neben ihr gesessen.
Jetzt muss ich an Gangster-Barbie denken. Fast alle ihre Habseligkeiten sind pink und sie hat dieses kitschige 0815-Tattoo am Handgelenk. Seit ich sie heute mit der Kippe sah, heißt sie nicht mehr "das rosa Mädchen", sondern Gangster-Barbie.
Ich hab so Bock auf Brokkoli-Suppe.
Mittlerweile liegen 3 aufgeschlagene Blöcke auf meinem winzigen Tischchen. Wie schaffe ich es in 3 verschiedene Richtungen gleichzeitig zu schielen?
Ich höre nicht mal richtig zu. Das müsste ich aber wirklich mal machen, wenn sie mit ihrer Revision fertig ist. Aber wie soll ich das schaffen?
Koffein - erlöse mich von dem Störgeräusch der Dozentin! Sie sagt relevante Dinge, aber ich kann nichts davon aufnehmen, weil mein Hirn bis oben hin mit Koffein voll ist. Es läuft über. Warum habe ich so viele Nein-Rezeptoren? Sie sind allesamt aktiviert.
Wenigstens wirke ich aufmerksam.
Das ist so mit dem Schein. Deswegen gibt es tatsächlich Leute, die mich um Rat fragen. - Die, die nicht merken, dass ich selbst überhaupt nichts im Griff habe. Ich weiß nicht was ich tue.
Ich sollte mich mal melden. Stattdessen kriege ich immer nur Adrenalinschübe, wenn ich die richtige Antwort weiß.
Welcome back, Jewels! - Some things never change.

20 Minuten. Meine Sitznachbarin atmet noch immer schwer.
Vanessa hat mir versprochen meine vorherige Sitznachbarin heute Abend in die Mosel zu schubsen. Einfach nur, weil sie mir unheimlich ist. Was Sitzplätze angeht, treffe ich schreckliche Entscheidungen. Ich hasse Menschen.
Alina und Vanessa können keine Menschen sein. Sie sind Engelchen und Teufelchen.
Das Engelchen darf mich umarmen und das Teufelchen schubst Menschen in die Mosel. Ich schreibe dem Teufelchen, auch liebevoll Kohlrabi genannt, jeden einzelnen Gedanken, der mir in den Sinn kommt.

Ich bin froh, dass ich Kaffee gefunden habe.

Vielleicht raucht meine Nachbarin gerade weiter. Lässt eine Zigarette brennen und inhaliert so aus der Ferne. Würde ihre Atemtechnik erklären.
Hört sich vielleicht so an, aber ich habe nichts gegen meine Sitznachbarin. Sie hat mich noch nicht angewidert. Aber in letzter Zeit schaffen das echt viele.
Höflichkeit hat mit Flirten nichts zu tun und auch nichts damit, dass ich mit irgendjemandem befreundet sein will. Wenn ich dich mag, schreibe ich dir 30 Nachrichten im Laufe eines Tages. Wenn ich höflich bin, dann toleriere ich dich vielleicht nur. Wenn ich unhöflich bin, versuch nicht mich aufzutauen, oder ich steck dein Haar in Flammen.

Ist es eine Flasche? Ist es ein Tisch? Ist es ein Buch? -JA!
NEEIIN, es sind meine Notizen, die Anmerkungen enthalten wie "and I'm like 'whaaaaaaaat'?" und "even my smiley looks dumb as hell".

Ich würde jetzt gerne eine rauchen und mich danach dafür hassen.

Und dann einen Kaffee.






Sonntag, 23. November 2014

Der Preis

Was hatte er alles auf sich genommen, um mir die Last von den Schultern zu nehmen, damit ich nicht mehr das tun musste, was mir so falsch erschien.
Ich habe wirklich allen Grund ihm dankbar zu sein.
Aber ich habe natürlich auch einen Preis gezahlt.
Wir sind jetzt zusammen in einem schlimmeren Martyrium als vorher. Der gute Zweck dieser Situation hat mich immer mit Stolz erfüllt und den Schmerz erträglicher gemacht.

Wir haben den Preis bezahlt. Und jetzt?
Kann ich mir den Idealismus noch leisten?

In letzter Zeit denke ich häufig daran, wie einfach es sein könnte, wenn ich stumm weitergemacht hätte. Wenn ich weiter das Falsche getan hätte, das noch heute als "richtig" deklariert wird.

Wäre es einfacher gewesen, sich einzureden, dass man Richtig und Falsch gar nicht so genau trennen kann? Damals erschien es mir leichter aufzuhören. - Ich hatte ja Hilfe.

Ich muss noch immer tun, was sie sagen. Keine Aufgaben erfüllen, aber mein Leben danach ausrichten, was sie mir erlauben.

Ich gehörte zu den Besten. Als ich ihre Erwartungen nicht erfüllte, schauten alle auf mich, gegen die ich mich bisher stellen musste. Sie setzten nun ihre Hoffnungen in mich.
Ich wollte doch gar keine Erwartungen und Hoffnungen erfüllen.
Aber momentan wäre es mir lieber, wenn ich genau das wenigstens versuchen könnte.

Freiheit. - Das war der Preis, den ich für meine Ideale und Wünsche zahlen musste. Ich dachte das Falsche zu tun, nähme mir meine Freiheit.

Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher.



Dienstag, 11. November 2014

Engelchen und Teufelchen

Uuuh...ich will gar nicht wissen für wie viele Texte weltweit diese Überschrift schon herhalten musste. Sie wird herumgereicht wie eine kleines Flittchen.
Wenigstens geht es um keinen Gewissenskonflikt.


Ihr alle kennt das sicher, dass euch die allermeisten Menschen egal sind. - Ich will es hoffen, denn alles andere kann ziemlich anstrengend werden.
Normalerweise, wenn ich in neue Umgebungen kam, war das nicht so, da man ja Bekanntschaften knüpfen muss um sozial zu überleben,

In Confluentes ist aber nichts normal. - Zumindest nicht für mich.
Mir sind alle egal. Aber nicht nur egal. Ich wusste gar nicht, dass man egal steigern kann, aber es geht. Die Uni und die Stadt langweilen mich nicht, aber die Menschen sind generell erstmal sterbenslangweilig. Sie können nichts dafür. - Es liegt an mir und diesem verachtenswerten Level von "Egal".
Meine Güte, ich war mal richtig schüchtern und habe mich vor dem Urteil jeder einzelnen Person gefürchtet und jetzt versehe ich jede Person erstmal mit den Wertungen "Ich mag dich nicht", "Zu uninteressant, als dass ich mir Gedanken machen würde" und "aha". Wobei der Weg von "aha" zu "ok" durchaus möglich ist.
Ich bin bei meinem Einzug vor Publikum gepflegt auf die Fresse geflogen und es war mir nicht mal peinlich, nicht mal richtig unangenehm. - Einfach nur Aua. Einfach nur egal.


Naja. Kommt Zeit, kommt Rat.
Ich habe mindestens zwei Personen gefunden, zu denen ich eine Beziehung herstellen könnte. Sie sind mir dennoch noch ein bisschen suspekt. - Ihr wisst: Ich hasse Menschen.
Wenn wir aber mal die Welt der Tatsachen verlassen, so fiele es mir leicht in einer der beiden Personen ein Engelchen und in der anderen ein Teufelchen zu sehen.

Viel mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen, denn ich lasse Menschen nur sehr ungern an mich ran, komme aber nicht um die Tatsache herum, dass ich mich durchaus schon mit Personen angefreundet habe, bei denen ich das vorher nun wirklich nicht für möglich gehalten hätte.
- Und wenn man das in Betracht zieht, steht es für das Teufelchen schon ziemlich gut.