Donnerstag, 30. Mai 2013

Nummer 4

Ich war dort, ich ging fort. 

...Wie toll! Eine Überschrift, die sich reimt. 
Bei dem heutigen Text handelt es sich um das neueste Stück meiner ausgewählten Kollektion. Sehr verschleiert, dramatisch, persönlich und eigentlich nicht besonders gut, da es noch sehr unausgereift ist. 
Normalerweise lasse ich meine Worte für längere Zeiträume ruhen und verbessere immer wieder, bis ich nach angemessener Dauer nichts mehr zu verbessern finde und das Konstrukt immer noch für lesenswert befinde. 

Lese ich mir das heutige "Etwas" durch ist es noch zu roh, es hat keine Form und stottert. Trotzdem will ich es teilen. Wann bin ich denn sonst mal so ehrlich und entlasse Gefühle, von denen ich mich noch nicht richtig distanziert habe, in ihrer unberührten Form in die Freiheit?
- Heute ist der Tag. Heute, da ich überhaupt nicht weiß, wie ich mich fühlen soll. Mir geht es nicht gut und mir geht es nicht schlecht. Leben im luftleeren Raum. Es könnte schlimmer sein. 

Ich frage mich, ob ich ein Mensch bin, der alles in sich hineinfrisst.
Eigentlich dachte ich, dass ich mich ganz gut kenne, aber ich bin mir gar nicht so sicher im Moment.
Ich bin zum Beispiel auch davon überzeugt, dass ich wirklich das Gegenteil von einem Masochisten bin, weil ich unangenehmen Dingen am liebsten aus dem Weg gehe - wie ein Feigling.
Aber gerade das bringt mich immer in Schwierigkeiten.
Mache ich das vielleicht doch absichtlich?
Ich fühle mich nicht gerne schlecht, aber ich sehe mir immer wieder dabei zu, wie ich mir geradezu genüsslich Schmerzen zufüge.
Ein kleines bisschen Schmerz, dass ist wie die Prise Pfeffer oder der Hauch von Chili.
Vielleicht ist es das. - Die Würze.
Der Unterschied ist aber der: Das ist kein Spiel.
Es ist etwas, dass sich schlussendlich jeder Kontrolle entzieht um mich dann zu kontrollieren.
Ich glaube auch nicht, dass es um das geht, was ich fühle, wenn ich es erlebe, sondern dass es um das Gefühl geht, wenn ich sehe wie es mir weh tut.
Nein, weh tun soll es nicht. Und wenn doch, so dient es in Wirklichkeit doch dem Gefühl der Zerstörung.
Aber "Wirklichkeit" ist ein Wort, das mir ferner nicht liegen könnte.
Wie weit kann ich gehen?
Herausforderungen scheue ich...und doch...ich bin heute weiter gegangen, als ich es gestern noch für möglich hielt.
Aber warum nur führen alle meine Wege ins Verderben?
Ich war dort, ich ging fort.
Ich weiß mich von diesen Wegen fernzuhalten. Nichts zieht mich dort hin, außer der Frage wie nah ich mich an den Abgrund traue bevor ich abstürzen muss.
Noch nie konnte ich einer Versuchung widerstehen, doch die Versuchungen neuster Zeit suchen mich in die falsche Richtung zu locken.
Die Dornen reißen meine Haut, aber der Boden ist ganz weich.
Wenn ich in den Abgrund falle, sei dir gewiss, dass es kein Unfall war und auch kein Mord.

2 Kommentare:

  1. traurig, aber das Leben ist eben kein Regenbogen,aber auch nicht schwarz oder weiß. es ist irgendwas dazwischen.
    Ich hab noch nie gewusst wer ich bin. Ich frage mich jeden Tag immer wieder wer ich bin und was ich will. Mag ich dies oder das? oder doch nur heute? ja, das ist lästig und nervt, dieser Prozess der Ungewissheit und Gefühl von Versagen, da man nicht mal weiß, was man selber für ein Mensch ist.Aber wenn man das von der anderen Seite betrachtet, ist es doch irgendwie gut, dieser Prozess.... dann muss man sich ja selbst nicht in eine Schublade pressen, man hat alles selbst in der Hand. Man kann Entscheidungen treffen. Man kann leben. Es ist nämlich das, das Leben. Und vor einem "Abgrund" stehen wir täglich, gerade habe ich seeehr schlechte Laune und ich sehe mich grad da drin liegen, im Abgrund. Doch das Gute weiß ich, dieser Abgrund ist in meinem Kopf, in MEINEM.. ich kann immer wieder entscheiden, dass dieser Abgrund nur ein kleiner Stolperstein war. Ich kann wieder rausklettern, wenn ich wieder Lust habe. Wie deine Übershcrift sagt. Ich war dort ich bin fort. Ja war ich, ich kann aber wenn ich will auch wieder hin, wenn ich Will. Wir haben alle einen Willen, solange wir Leben. Also lass uns leben.

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  2. Dem ist absolut nichts hinzuzufügen =)

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