Dienstag, 26. August 2014

Wach sein

Jetzt bin ich 48 Stunden wach und noch immer nicht müde. 
Die Müdigkeit hat sich ein paar mal angeschlichen und sich dann wieder verzogen. Vermutlich wird sie sich damit Zeit lassen wiederzukehren, denn ich bin wach. Wacher als sonst. 
Müde und wach. Nicht müde weil ich schlafen will, sondern müde weil ich die Nase voll habe. Aber wütend bin ich nicht. Es ist mal wieder die Angst, die mich jagt und selbst den Schlaf vertreibt. 

Ich beiße auf den Granit meiner eigenen Gedanken, die sich selbst eingefroren haben und kreise in den Kreisen der mächtigsten magischen Geschöpfe und Dämonen, mit Geistern und Menschen, die verrückt genug sind, nicht den Verstand zu verlieren.

Das habe ich heute geschrieben. Wie ich es fertig gebracht habe diese Worte zu schreiben weiß ich nicht, denn sie klingen nicht nach dem, was die Stimmen in mir sagen.
Es sind ja nicht mal Stimmen. Es sind Gewissheiten, die wortlos auf mich einprügeln. 

Heute ist mir klarer als jemals zuvor geworden, dass ich selbst meine größte Angst bin. 
Ich habe Angst vor mir.
Vor ein paar Jahren ist mir das schon klar geworden, doch ich dachte, dass ich darüber hinweg sei. So wie es aussieht, habe ich bis hierher nur Hürden überwunden.
Ein objektiver Mensch könnte mir jetzt bestimmt sagen, dass nun einfach größere Hürden auf mich zukommen und dass ich diese auch überwinden werde.

Das mag sein.
Im Moment jedoch ist die Angst so überwältigend, dass es sich wie Ertrinken anfühlt. Ich weiß, dass ich gegen die Wellen keine Chance habe, aber ich schnappe ganz automatisch nach Luft. Meine Lunge tut weh. Mein Herz tut weh. Der Tod tut weh. Die Chancenlosigkeit tut weh. 
Ich selbst drücke meinen Kopf mit Gewalt unter Wasser, während ich versuche mich dagegen zu wehren. 

Das alles ist nicht logisch. Es gibt keinen Grund, sich so zu fühlen, doch genau das ist das Gefühl. - Als würde ich mich selbst ertränken und könnte ich mich nicht dagegen wehren. 


Natürlich gibt es einen Auslöser, aber ich weiß, dass die eigentliche Gefahr nicht von ihm ausgeht. 

Ich beiße auf den Granit meiner eigenen Gedanken, die sich selbst eingefroren haben. 
Ich beiße und halte mich daran fest, denn wenn es taut, dann kommt das Wasser und es kommt schnell. Es kommen Wind und Wellen und ich werde versuchen mich an den Wogen festzuhalten, weil die helfende Hand sich selbst nicht helfen kann. 



1 Kommentar:

  1. Ich muss sagen, für den Moment ich fühle mich schon viel erleichterter.

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